Auch in meinem neuesten Buchprojekt geht es um die Lebensgeschichte einer sogenannten „starken“ Frau. Wenn ich von einer „starken“ Frau spreche, dann meine ich nicht unbedingt eine Politikerin oder eine Extremsportlerin, sondern vielmehr eine Frau, die, egal, in welche Lebensumstände sie hineingeboren wird, ihr Schicksal aktiv gestaltet, das Beste aus ihrer Situation macht und ihre Ziele konsequent verfolgt. Mir liegen nicht so sehr jene Protagonistinnen, die immer alles richtig machen, deren Weg ohne Abweichungen steil nach oben verläuft und die in jeder Lebenslage noch aussehen wie aus dem Ei gepellt. Für mich ist eine „starke“ Frau eine Person, die auch einmal falsch abbiegt im Leben, die Schwächen hat und zu ihnen steht und die in der Lage ist, ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren. Ich denke, dass eine solche Person viel eher die Sympathie meiner LeserInnen gewinnen wird, als eine, die so vollkommen ist, dass man sich nicht mit ihr identifizieren kann. Andererseits mag ich aber auch jene Frauen nicht, deren Denken und Handeln ich nicht nachvollziehen kann und über die ich mich ärgern würde, wenn sie mir im realen Leben begegnen würde.

Hanna Lange ist eine „starke“ Frau, so wie ich sie definiere. Geboren 1929 in einem westfälischen Dorf, erzählt der Roman ihre Lebensgeschichte, die sie als junge Frau ins Nachkriegs-Rheinland führt. Dort kommt sie als Hausangestellte in eine Unternehmerfamilie. Wir verfolgen, wie ihr Schicksal im Lauf der Jahre auf teils dramatische Weise immer stärker mit dem Leben dieser Familie verknüpft wird, auch wenn sich ihre Wege zwischenzeitlich trennen. Wir begleiten Hanna auf ihrem langen Lebensweg und schauen zu, wie sie nach einigen Irrungen und Wirrungen schließlich ihre Berufung und Erfüllung findet.

Wie bei der „Weltentänzerin“ so liegt auch meinem neuen Roman eine wahre Begebenheit zugrunde. Die Figur der Hanna hat es wirklich gegeben und die Erlebnisse, die ich schildere, haben sich genauso zugetragen. Während ich das Manuskript konzipierte, habe ich mich oft gefragt, ob meine Leser mir abnehmen werden, dass die Ereignisse nicht meiner schriftstellerischen Fantasie entspringen, sondern tatsächlich so passiert sind, dass einem einzigen Menschen so vieles passieren kann.


Nun hoffe ich, Sie schon ein bisschen neugierig gemacht zu haben.
Ich werde Sie auf dem Laufenden halten….